Zottelohren

Wie wir auf den Hund kamen

TiaIch wollte schon als kleines Kind einen Hund. Stundenlang hockte ich bei unseren Nachbarn, die einen Schäferhund hatten. Aber meine Eltern wollten kein Tier im Haus und später funktionierte es nicht wegen Studium und Arbeit. Nun mit der Unterstützung einer ganzen Familie war die Erfüllung des Traums in Reichweite gekommen. Wir nahmen Kontakt zu einem Züchter meiner damaligen Lieblingsrasse, dem PON auf. Vor Ort sahen wir uns die Tiere an, freuten uns, dass es bald Nachwuchs geben würde und waren uns einig. Die Züchter statteten uns auch zu Hause einen Besuch ab. Und da bemerkte ich es. Ich war allergisch, meine Nase lief, die Augen juckten und ich bekam keine Luft mehr. Enttäuscht und schweren Herzens mussten wir absagen. Aber es ließ uns allen keine Ruhe. Dann kam meine Tochter auf die Idee. „Es gibt doch hypoallergene Hunde“. Wir recherchierten im Internet und fanden schließlich die Wasserhunde. Am besten von allen gefielen uns die Friesischen.

TiaDiese Rasse gibt es aber kaum in Deutschland. Deshalb nahmen wir im Herbst 2016 Kontakt zum Niederländischen Zuchtverband und zu Züchtern in Holland auf. Erst einmal ließ ich mir Haarbüschel schicken, um zu testen, ob ich allergisch bin. Nein – ich reagierte nicht. Erleichterung. Aber besser wir testeten dies vor Ort. Alsbald fuhren wir hin, um uns die Tiere live anzuschauen. Waren die süß. Ich nahm eine Hunde-Wolldecke mit nach Hause und legte sie mir ins Schlafzimmer. Zum Glück keine Reaktion. Ein Wurf war für den frühen Sommer angekündigt. Aber wir wussten nicht, ob wir einen Welpen bekommen würden. Es gab so viele Bewerber pro Wurf. Zuerst müssten wir ein mehrseitiges Bewerbungsformular ausfüllen. Darin wurden wir zu unserer Wohn- und Familiensituation, zu Haustieren und Umgang mit dem Hund befragt. Viele E-Mails gingen hin und her.

TiaSchließlich fragte mein Mann konkret nach, bekommen wir nun einen Hund oder nicht. Und es hieß ja, wir bekommen einen Welpen. Wir sprangen vor Freude an die Decke. Geboren wurden die Kleinen am 27. Juni 2017. Neun schwarz-weiße Bällchen. Eines niedlicher als das andere. Zehn Tage später fuhren wir die 2x 500 km, um uns die Kleinen anzusehen. Wir durften Wünsche äußern, welcher es sein soll. Bei so kleinen Wuscheln kann man nur nach der Zeichnung gehen. Aber der Züchter ließ die Kleinen, als sie etwas älter waren, von erfahrenen Kynologen beurteilen und dann den Interessenten zuteilen. Und so wurde uns die wunderschöne Jeltje Froukje zugeteilt, die wir Tia nannten. Als wir sie abholen konnten, waren wir glücklich und aufgeregt. Wir hatten in den Wochen zuvor, verschiedenste Bücher über Welpen gelesen, hatten das Haus sicher gemacht, ein Hundebett und Futter gekauft, hatten eingeteilt, wer mit dem neuen Mitbewohner wann spazieren geht und so weiter. Nun war ein Traum Wirklichkeit geworden. Wir hatten eine Felltochter bekommen.